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1. Deutsche Geschichte - S. 237

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der bänljise Krieg 1864. 237 tigen: ein Mann von unvergleichlichem politischem Genie, der mit unerschöpflicher Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchführung seiner großen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskraft, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, großen, nie versagenden Kenntnissen, packender Beredsamkeit; ein Mann endlich von großer Tiefe des Gemüts und starkem Familiensinn; der größte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der größten deutschen Männer überhaupt. Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmäht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mutes Aufrecht stets und fest gestanden. Dann gehaßt und dann gefürchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Säule, Überragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Haß empfangen. Versuche zur Verständigung hatten teilten Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushaltes, den die Regierung vorlegte, verworfen. Da erklärte Bismarck, daß, da die Staatsmaschine nicht stillstehen dürse, die Regierung ohne Budget regieren müsse; dies Verfahren wurde von den Gegnern als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresreform erwiesen hatte, kam die Stunde der Versöhnung. Der dänische Krieg. 1864. § 240. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dänischen Herrschaft viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dänen auch von neuem die staatsrechtliche Selbständigkeit Schleswigs an; 1863 unterzeichnete der neue König Christian Ix., von seinem Ministerium gedrängt, eine Verfassung, durch ütri®£ng welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Schleswig« Uber diesen Rechtsbruch entstand in Schleswig-Holstein ungeheure Dänemark. Empörung. Der Erbprinz Friedrich von Augustenburg erhob, -trotzdem sein Vater, der Herzog von Augustenburg, 1852 gegen eine Geldsumme auf das Erbfolgerecht verzichtet hatte, Erbansprüche auf die Herzogtümer und fand nicht nur dort, sondern in ganz Deutschland jubelnde Zustimmung. Der Bundestag ließ zunächst Holstein, das zum deutschen Bunde

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 65 Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von unbedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Bered-samkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mntes Anstecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d.h. der Entwurf des Staatshaushalts, den die Negierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drse, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnern Budgetlose als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; ^e0irun0-erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresresorm erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. 53. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschast viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrechtliche Selbstndigkeit Schleswigs an, trotzdem Friedrich Vii. im Jahre 1852 den deutschen Gromchten hatte versprechen mssen, dieses Land dem dnischen Staate nicht einzuverleiben. Im Jahre 1863 lie der König, von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung ausarbeiten, durch welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Da starb er im November 1863. Zu seinem Nachfolger war von einer Schleswigs Konferenz der Gesandten der europischen Gromchte, die im Jahre 1852 Dnemark, zu London stattfand, der Prinz Christian von Sonderburg-Glcksbnr^ be? stimmt worden; dieser bestieg jetzt als Christian Ix. den Thron und gab der neuen Verfassung, wenn auch ungern, seine Unterschrift. Neudauer, Geschichtl. Lehrbuch. L. V. 6. Aufl. _ V Der dnische Krieg. 1864.

3. Deutsche Geschichte - S. 237

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dnische Krieg 1864. 237 tigen: ein Mann von unvergleichlichem politischem Genie, der mit uner-schpflicher Kunst immer neue Mittel und Wege zur Durchfhrung seiner groen Gedanken fand; ein Mann von ungeheurer Willenskrast, von un-bedingter Furchtlosigkeit, freilich auch von gewaltiger Leidenschaft; ein Mann von umfassender Bildung, groen, nie versagenden Kenntnissen, packender Beredsamkeit; ein Mann endlich von groer Tiefe des Gemts und starkem Familiensinn; der grte Staatsmann des Jahrhunderts und einer der grten deutschen Männer berhaupt. Erst verspottet, dann befehdet, Vielgeschmht in allen Landen, Hat er dennoch hohen Mutes Aufrecht stets und fest gestanden. Dann gehat und dann gefrchtet, Dann verehrt, geliebt, bewundert, Also steht er, eine Sule, berragend das Jahrhundert. Von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses wurde der neue Minister mit Abneigung, ja mit Ha empfangen. Versuche zur Verstndigung hatten keinen Erfolg; vielmehr wurde das ganze Budget, d. h. der Entwurf des Staatshaushaltes, den die Regierung vorlegte, verworfen. Da erklrte Bismarck, da, da die Staatsmaschine nicht stillstehen drfe, die Regierung ohne Budget regieren msse; dies Verfahren wurde von den Gegnerneugbt^e als verfassungswidrig bezeichnet. So wurde der Kampf immer erbitterter; erst als sich in zwei ruhmreichen Kriegen die Berechtigung der Heeresreform erwiesen hatte, kam die Stunde der Vershnung. Der dnische Krieg. 1864. 240. Vorgeschichte des Krieges. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten unter der wiederhergestellten dnischen Herrschaft viel zu leiden gehabt. Endlich tasteten die Dnen auch von neuem die staatsrecht-liche Selbstndigkeit Schleswigs an; 1863 unterzeichnete der neue König C h r i st i a n Ix., von seinem Ministerium gedrngt, eine Verfassung, durch oer^g welche die Einverleibung Schleswigs angeordnet wurde. Schleswigs der diesen Rechtsbruch entstand in Schleswig-Holstein ungeheure Dnemark. Emprung. Der Erbprinz Friedrich von Augustenburg erhob, trotzdem sein Vater, der Herzog von Augustenburg, 1852 gegen eine Geldsumme auf das Erbfolgerecht verzichtet hatte, Erbansprche auf die Herzog-tmer und fand nicht nur dort, sondern in ganz Deutschland jubelnde Zu-stimmung. Der Bundestag lie zunchst Holstein, das zum deutschen Bunde

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 245

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 245 hard und Kniphausen setzten die Schlacht fort. Bernhard, der den Ober-befehl im schwedischen Heere bernahm, zwang Wallenstein, das Feld zu rumen. Auf Seite der Kaiserlichen hatte auch Pappenheim, der durch einen berraschenden Angriff das Beste getan hatte, den Tod gefunden. Gustav Adolf von Schweden, der Enkel jenes Gustav Wasa, der einst die Selbstndigkeit Schwedens begrndet und die Reformation daselbst eingefhrt hatte, hatte sich seit frher Jugend in den Geschften der Regie-rung wie den Gefahren des Krieges bewhrt; denn bei der Thronbesteigung 1611 fand der Siebzehnjhrige sein Reich im Kampfe mit Dnemark, Polen und Rußland. Er machte mit Dnemark Frieden, schlo Rußland durch einen Vertrag, der den Grund zu Schwedens Gre legte, von der Ostsee aus und fhrte den Polnischen Krieg siegreich zu Ende. Gleichzeitig organi-sierte er die Verwaltung seines Reiches neu. Den durch die Kriege hart geschdigten Volkswohlstand hob der Aufbau von Stdten, die Hebung des Handels und der Schiffahrt. Der vorher unbotmige Adel rechnete es sich allmhlich zur Ehre, diesem Könige Heeresfolge zu leisten. Gustav Adolf war 36 Jahre alt, als ihn die Sorge um die Selbstndigkeit des Baltischen Meeres, auf der zugleich die Selbstndigkeit Schwedens und sein Wohlstand beruhte, dazu trieb, in Deutschland einzugreifen; nicht minder aber auch die Sorge um Erhaltung des Protestantismus in seinem Mutterlande. Gustav Adolf war ein Mann von imponierender Erscheinung. Hoch-gewachsen, spter etwas stark, hellblond von Haar, mit khner Adlernase, durchdringend scharfem Blick aus groen funkelnden Augen, trug er auch im ueren das Geprge des Herrschers. Er war sorgfltig gebildet, sprach mehrere Sprachen, las Lateinisch und Griechisch, war ein warmer Verehrer der Wissenschaften und wurde frh in die Staatsgeschfte eingeweiht, denen er sich dann seit seiner Thronbesteigung widmete. Die groen Entwrfe, die ihn beschftigten, pflegte er vor jedermann zu verschlieen, aber seine Seele war leidenschaftlich von ihnen bewegt, er griff rcksichtslos durch, wenn er auf Widerstand traf. Streng gegen sich selbst, hate er allen Luxus und alle Verweichlichung. Ein Mann von tiefer Frmmigkeit, gewinnender Freund-lichkeit, in der Schlacht von tollkhner Tapferkeit, wurde er von dem gemeinen Mann abgttisch verehrt. Als Feldherr gehrt er zu den grten, die die Weltgeschichte kennt, feine Leistungen in der Taktik waren epochemachend. Als Staatsmann groen und weitausschauenden Entwrfen sich hingebend, war er sorgsam und umsichtig in der Ausfhrung. Er hat das kleine Schweden zu einer der ersten Mchte in Europa erhoben, und er hat dafr gesorgt, da es diese Stellung nicht mit seinem Tode einbte. Seine weltgeschichtliche Bedeutung liegt darin, da er den deutschen Protestantismus gerettet hat. In die Fhrung der Schweden teilten sich der umsichtige Reichs-kanzler Axel Oxenstierna und die Generale Horn und Bernhard von Weimar, die das Heer befehligten, während jenem, der mit seiner greren Ruhe das aufblitzende Feuer des Knigs oft gemigt hatte", die diplomatischen Geschfte zufielen. Im Heilbronner Bndnis schloffen sich die evangelischen Stnde von Schwaben, Franken, Ober- und Niederrhein an

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 120

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
120 und wurde hier von einigen feiner Leute in der Nacht überfallen und ermordet (1634). 2. Der Glücksstern, der den Schweden so lange geleuchtet hatte netgte jich jetzt dem Untergange zu. Die deutschen Fürsten fielen größtenteils von ihnen ab und schlossen sich dem Kaiser an. Da verbündeten sich die Schweden mit Frankreich. Beide Mächte führten den Kampf in Deutschland weiter, nur um Eroberungen zu machen. Die Mannszucht die unter Gustav Adolf das schwedische Heer so Vortheilhaft ausgezeichnet hatte, war gänzlich verschwunden. Verheerungen und Plünderungen nahmen fein (Ende. Städte und Dörfer wurden in Schutthaufen ver--wandelt, und Hunger und Pest würgten unter den unglücklichen Einwohnern. _ Gewerbe und Ackerbau lagen darnieder, und Deutschland sah einer Wüste ähnlich. Endlich ertönte die langersehnte Nachricht: „Friede!" durch die öden deutschen Gauen. Derselbe" wurde in Münster und Osnabrück unterzeichnet und heißt der westfälische Friede (1648). Allen Parteien wurden gleiche Rechte und freie Neligionsübnng zugesichert. Leider aber überließ matt den Fremden einige der seltensten deutschen Provinzen : Frankreich erhielt das Elsaß mit Ausnahme Straßburgs, Schweden aber Pommern und Rügen. 32. Der große Kurfürst (1640—1688). 1. Unter den Ahnen des jetzigen deutschen Kaisers war einer der größten Regenten der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der große Kurfürst. Er wurde während des dreißigjährigen Krieges, am 6. Februar 1620, geboren. In feinem 11. Jahre lernte er den großen Schwedenkönig Gustav Adolf kennen, welcher ihn wegen feiner Lebhaftigkeit und feiner reichen Kenntnisse lieb gewann. Seme Dante war die Gemahlin Gustav Adolfs. Als er einst bei derselben zum Besuche war, schilderte sie ihm die Thaten ihres lieben Mannes mit edler Begeisterung. Diese Schilderung wirkte so tief ans fein empfängliches Gemüth, daß er sich den Helden zum Vorbilde nahm. Im Alter von 14 Jahren schickte ihn sein Vater nach Holland, damit er sich dort weiter ausbilde. Als er in Haag war, suchte man ihn zu einem lasterhaften Leben zu verführen. Er aber erklärte ernst und offen: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig, Haag sogleich zu verlassen." Vergebens suchte man ihn zurückzuhalten. Als er bev feinem freunde, dem Prinzen von Oranien, ankam, freute sich dieser über den tugendhaften Jüngling und sprach: „Vetter, eure Flucht beweiset viel Heldenmuth. Wer sich schon so früh selbst zu überwinden weiß, dem wird das Große stets gelingen." 2. In seinem 20. Jahre bestieg Friedrich Wilhelm den kurfürstlichen Thron. Sein damals noch kleines Land hatte alle Schrecken und Drangsale des dreißigjährigen Krieges erleiden müssen. Das Land war durch Raub und Brand verödet, die Bewohner waren verarmt oder in

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 182

1896 - Leipzig : Voigtländer
182 des trefflichen Kriegsministers Roon geschaffene Reorganisation", d. i. Neugestaltung d e s H e e r e s, wodurch die Zahl der schlagfertigen Truppen erheblich vermehrt wurde, mit bedeutendem Kostenauswande verbunden war, so fand das wichtige Werk im Abgeordnetenhause des Landtages heftigen Widerspruch. Nur des Knigs unerschtterliche Ausdauer und die unvergleichliche staatsmnnische Begabung des groen Ministers, der ihm zur Seite stand ,Ottovonbismarck, waren diesem Widerspruche gewachsen. Otto Von Bismarck-Tchnhausen, geb. am 1. April 1815 zu Schnhausen, aus altmrkischem Rittergeschlecht, Gutsherr in Pommern, 1847 Mitglied des Vereinigten Landtags, hervorragender Redner der Regierungspartei, bekmpft 1848 die Revolution; 1849 konservativer Parteifhrer in der Zweiten Kammer in Berlin; 18511858 preuischer Gesandter beim Bundestage in Frankfurt a. M., 18591862 in Petersburg, seit Mai 1862 in Paris; 23. September 1862 preuischer Staatsminister, 8. Oktober 1862 Prsident des Staatsministeriums und Minister der auswrtigen Angelegenheiten. Trotz allen Widerstandes fhrte Minister Bismarck die Heeresumgestal-tung durch und schuf dadurch fr Preußen eine Waffenmacht, die bald durch die glorreichsten Erfolge die Welt in Staunen setzte. 92. Der dnische Krieg 1864. 1. Veranlassung. Als im November 1863 König Christian Ix. den dnischen Thron bestieg, genehmigte er eine neue Staatsverfassung, die in rechtswidriger Weise Schleswig dem Knigreiche Dnemark vllig einver-leibte. Da lie der Deutsche Bund, der die von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg auf Schleswig-Holstein erhobenen Erbansprche begnstigte, durch schsische und hannoversche Truppen das Bundesland Holstein besetzen. Preußen und sterreich lieen ein gemeinschaftliches Heer unter dem Oberbefehl des preuischen Feldmarschalls W rnge l in Schleswig einrcken. Hiermit begann der dnische (oder zweite schleswig-holsteinische) Krieg 1864. 2. Dppel und Alfen. Die Dnen gaben die Festungslinie des D a n e -werks ohne Kampf auf und gingen, auf dem Rckzge von den sterreichern unter Gablenz bei versee geschlagen, in die Dppeler Schanzen zurck. Nach siebenwchiger Belagerung erfolgte die Erstrmung von Dppel durch die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, 18. April 1864. Nach einem Waffenstillstnde und vergeblichen Friedensunterhand-lungen wurde durch den bergang der Preußen b er den Alsen-f und (29. Juni) die Insel Alfen gewonnen, endlich ganz Jtland bis zum Kap Skagen besetzt. 3. Der Frieden. Im Frieden zu Wien (Oktober 1864) trat der König von Dnemark Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an den Kaiser

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 122

1895 - Leipzig : Voigtländer
122 kpf", dessen unbeugsamer Eigensinn nicht ohne Schuld ist an Schwedens Niedergang. 5. Friedensschlsse. Nach Karls Xii. Tode beeilte sich Schweden, mit seinen vielen Feinden Frieden zu schlieen. Whrend Peter der Groe dtzn-Krieg noch fortsetzte, schlssen die anderen Mchte den frieden von t o^jjinjl22{Vm welchem Schweden alle seine Besitzungen in Deutschland bi's"uf einen Teil von Pommern einbte. Endlich schlo auch Rußland ' den Frieden zu Nystdt (in Finnland 1721), in welchem Schweden die Ostseeprovinzen Livland, Esthland und Jngermanland an Rußland abtrat. 6. Schweden nach dem Kriege. So verlor Schweden seinen Vorrang im Norden Europas. Unter Karls Xii. Nachfolgern wurde die Knigsmacht immer mehr durch den Adel eingeschrnkt. 7. Peter der Groe und seine Nachfolger. Wie Schweden durch den nordischen Krieg seine Gromachtstellung einbte, so wurde nun Rußland die erste Machtimnorden und Osten Europas. Peter der Groe, der (1721) neben dem altrussischen Titel Zar den europischen Namen Kaiser annahm, war bis zu seinem Tode rastlos bemht, Rulands Gre zu frdern. Sein den Reformen widerstrebender Sohn Alex ei endete im Kerker Peter starb (1725) nach 36jhriger Regierung, erst 53 Jahre alt. Ihm folgte auf dem Throne seine Gemahlin Katharina I., eine Livlnderin von niedriger Herkunft. Sie regierte, wie ihre nchsten Nachfolger, durch Gnstlinge. Dann folgte die Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter. 77. (138.) I { '"y'^Hetg Friedrich Wilhelm I. 1713-1740. 1. Friedrich Wilhelms I. Charakter und Regierungswelse. Auf 1713 den ersten preuischen König Friedrich I. folgte 1713 sein Sohn Friedrich Wilhelm I., 17131740. Er setzte die grte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mifwelcf^fein Vater sich umgeben hatte. Allen berflssigen Aufwand entfernte er und beschrnkte die Hofhaltung auf das Notwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Brgers; seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabaks kolleginm, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der man rauchte und bei einem Kruge Vier manchen derben Scherz machte. Das leichtfertige franzsische Wesen, welches damals berhand genommen, war dem schlichten, ftommen und rauhen Sinne des Knigs zuwider; auch edle wissenschaftliche Bildung wute er nicht zu schtzen. Desto strenger hielt er auf Zucht und Arbeitsamkeit; desto gewissenhafter verwaltete er die Staatseinknfte; desto thtiger sorgte er fr die Gewerbe und fr den Anbau des Landes. In viele Gegenden seines Reiches, die durch Krieg oder Seuchen verdet waren, zog er Ansiedler aus gauz Deutschland herbei. Insbesondere

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 177

1895 - Leipzig : Voigtländer
177 fand im Abgeordnetenhause des Landtages heftigen Widerspruch. Nur des Knigs unerschtterliche Ausdauer und die unvergleichliche staatsmnnische Begabung seines groen Ministers von Bismarck waren diesem Wider-spruche gewachsen. 3. )tto t)Ott Bismarck entstammt einem alten brandenburgischen Adelsgeschlechte; er ist am I.april 1815 auf dem Familiengute Schnhausen in der Altmark geboren. Als Mitglied des Vereinigten Landtags 1847 und des preuischen Abgeordnetenhauses that er sich durch seine gehaltvollen Reden hervor. Dann war er lngere Zeit Gesandter beim Bundestage in Frankfurt und an den Hfen von Petersburg und Paris. Als der Kamps wegen der Heeresumgestaltung entbrannt war, wurde er an die Spitze des preuischen Staatsministeriums berufen, 1862. Ein Heer von Gegnern stellte sich dem kecken Junker" mit ungestmer, blinder Leidenschaftlichkeit entgegen. Jahre lang tobte im Abgeordnetenhause der Redekampf gegen den Vielgehaten; immer schrfer wurde der Konflikt" zwischen der Regierung und der ver-blendeten Volksvertretung. Aber der hochbegabte eiserne" Minister stand unerschttert in den Strmen, die ihn umbrausten; denn er war sich bewut, da er fr des Vaterlandes Gre streite; und er war stark durch das Vertrauen seines Knigs, der sein eigenstes Werk", die Reorganisation, unent-wegt festhielt. So wurde, trotz allen Widerstandes, die Heeresumgestaltung durchgefhrt, und dadurch fr Preußen eine Waffenmacht geschaffen, welche bald durch die glorreichsten Erfolge die Welt in Staunen setzte. - Jj /f f* "~J~~ H4. (173.) Der dnische Krieg, 1864. , 1. Veranlassung. Als im November 1863 König Christian Ix., der auf Schleswig-Holstein kein Erbrecht hatte, den dnischen Thron bestieg, genehmigte er eine neue (Staatsverfassung, welche in rechtswidriger Weise Schleswig dem Knigreiche Dnemark vllig einverleibte. Da lie der Deutsche Bund, der die von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg auf Schleswig-Holstein erhobenen Erbansprche begnstigte, durch schsische und hannoversche Truppen das Bundesland Holstein besetzen; Preußen und Osterreich lieen ein gemeinschaftliches Heer unter dem Oberbefehl des preu-ischen Feldmarschalls Wrang elin Schleswig einrcken. Hiermit begann der dnische (oder zweite schleswig-holsteinische) Krieg 1864.1864 2. Dppel und Alsen. Die Dnen gaben die Festungslinie der Danewerks ohne Kampf auf und gingen, aus dem Rckzge von den fter-reichern unter Gablenz bei versee geschlagen, in die (10) Dppeler Schanzen zurck. Nach siebenwchiger Belagerung erfolgte die Erstrmung Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 12

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 188

1891 - Leipzig : Voigtländer
- 188 und bei einem Kruge Bier mancher derbe Scherz gemacht wurde. Das leichtfertige franzsische Wesen, welches damals berhand genommen, war des Knigs schlichtem, frommem, rauhem Sinne zuwider, auch edle wissenschaftliche Bildung wute er nicht zu schtzen. Desto strenger hielt er auf Zucht und Arbeitsamkeit; desto gewissenhafter verwaltete er die Staatseinknfte; desto thtiger sorgte er fr die Gewerbe und fr den Anbau des Landes, namentlich auch durch die Aufnahme Protestantischer Salzburg er in seinen Staat, die ihres Glaubens wegen aus der Heimat vertrieben worden waren. Seine grte Sorgfalt aber widmete der König seinen lieben blauen Kindern", den Soldaten, und auf sein Potsdamer Riesenregiment verwandte der sonst so sparsame Mann die grten Geldsummen. Sein Haupt-gehilse bei der Einbung und Ausbildung des Heeres war der Fürst Leopold von Dessau, der alte Dessauer". Der König brachte seine trefflich geschulte Armee bei einer Landesbevlkerung von zwei Millionen auf die hohe Zahl von 83 000 Mann. Er ist als der eigent-liche Schpfer des preuischen Heeres zu betrachten. 2. Ende des groen nordischen Krieges. Gleich am Anfang seiner Regierung hatte Friedrich Wilhelm Gelegenheit, mit seinem trefflichen Heere in einen Krieg einzugreifen und dadurch eine wichtige Erwerbung zu machen. Nachdem nmlich der spanische Erbfolgekrieg, in welchem die preuischen Truppen sr sterreich gekmpft hatten, beendigt war, konnte der König dieselben fr einen anderen, ihm nher liegenden Zweck verwenden, nmlich zur Erwerbung Vorpommerns. Zu diesem Zweck trat er nun ebenfalls in den groen nordischen Krieg ein, indem er sich den Feinden des Schwedenknigs Karls Xii. anschlo. In kurzer Zeit eroberten die preuischen Truppen ganz Vorpommern, auch die Festung Stralsund. Der Schwedenknig versuchte nun, um sich fr seine Verluste zu entschdigen, den Dnen Norwegen zu entreien, aber sein Angriff aus das Land war ohne Erfolg: bei der Belagerung der Festung Friedrichshall wurde er durch eine feindliche Kugel erschossen (1718). Er war nur 36 Jahre alt geworden, ein Held von unbertroffener Tapferkeit, mig, gerecht, gottesfrchtig, aber auch ein Eisenkopf", dessen unbeugsamer Eigensinn nicht ohne Schuld ist an Schwedens Niedergang. Nach Karls Xii. Tode beeilte sich Schweden, mit seinen vielen Feinden Frieden zu schlieen. Im Frieden von Stockholm (1720) trat Schweden das sdliche Vorpommern (bis zur Peene) nebst der wichtigen Hauptstadt Stettin an Preußen ab; der nrdliche Teil Vor-

10. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 73

1907 - Leipzig : Voigtländer
3537. Der Dreiigjhrige Krieg 16181648. 75 er den Feinden entgegen, und je weiter er vorrckte, desto zahlreicher wurde seine Kriegsschar. Der Dnenknig, der schon von Tilly geschlagen war, floh erschreckt aus seine Inseln. Unter entsetzlichen Verheerungen drang Wollenstem bis an die Ksten der Ostsee vor. Nur die Stadt Stralsund wagte es, dem Gewaltigen zu trotzen, heldenmtig verteidigten die braven Brger ihre Mauern monatelang gegen alle Angriffe. Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden wre, es mte herunter!" prahlte Idallenstein. Rber die Stadt hielt sich, und er nutzte die Belagerung endlich ausheben. Des Kaisers bermacht war nun so groß, datz er den Protestanten befahl, alle Kirchengter herauszugeben, die seit 70 Jahren in ihren Besitz gekommen waren. Seine Heere standen bereit, gegen die Widerstrebenden Gewalt anzuwenden. Ja, Ferdinand glaubte, selbst ohne Idauenstein fertig werden zu knnen. Denn dieser war berall verhat - selbst die katholischen Fürsten erhoben laute Klagen der seine Gewalttaten und baten den Kaiser, den Urheber solchen Elends zu entfernen. So entschlo sich Ferdinand, ihn des Oberbefehls zu entsetzen. Und Idallenstein fgte sich - er war fest berzeugt, datz ihn der Kaiser bald wieder rufen werde. 36. Der Schwedische Krieg. 1. Gustav Adolf. Ris die Protestanten aufs hrteste bedrngt waren, kam ihnen unvermutete Hilfe. Der Schwedenknig Gustav Rdolf landete 1630 mit 15 000 Mann in Pommern, um seinen Glaubensgenossen beizustehen und vielleicht auch, um der das zerrttete Deutschland seine Macht auszubreiten. Das schwedische Heer war nur klein. Xdir haben halt a Feinle mehr/' jagte Kaiser Ferdinand spttisch, und die Zdiener nannten Gustav den Schneeknig, der bald schmelzen werde, wenn er weiter nach Sden hinabkomme. Der Kriegs-kundige Tilly aber meinte: Der König von Schweden ist ein Feind von grotzer Klugheit und Tapferkeit und weitz den Krieg zu führen. Sein Heer ist ein Ganzes, das er wie sein Rotz mit dem Zgel regiert." Tilly hatte recht: Gustav war ein ausgezeichneter Feldherr und Kriegs-Held. In seinem Heere herrschte treffliche Mannszucht, und seine Soldaten waren von dem festen vertrauen erfllt, datz sie unter der geschickten Fhrung ihres tapferen Knigs siegen mtzten.
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